Sonntag, 25. August 2013

Täuschend echt - Kennen Sie Pei-Shen?



Ich meine den Kunstmaler Phei-Shen.

Wenn Sie ihn noch nicht kennen, erstaunt es mich nicht. Pei-Shen wollte auch nicht bekannt werden, denn er signierte seine Gemälde mit - Richard Diebenkorn, Barnett Newman, Mark Rothko und sogar Jackson Pollock der die Stilrichtung des Action Painting begründete.

Auch die renommierte New Yorker Kunstgalerie M. Knoedler & Co kannte Pei-Shen nicht!  Als ihr in den 90er Jahren von Frau Rosales Bilder aus einem grossen Sammlernachlass vermittelt wurden. 63 Gemälde sollen für mehr als 80 Millionen Dollar verkauft worden sein. 

Nach ein paar Jahren klagten die Käufer.  17 Millionen für einen falschen Pollock – 8,3 Millionen für eine Rothko der kein Rothko, sondern nur ein Pei-Shen sei, wenn überhaupt.  Dabei braucht es gar nicht Millionen, wenn man sich ein schönes Ölgemälde kaufen möchte.

Kopieren erlaubt – Verkauf verboten


Pei-Shen lebt, im Gegensatz zu Rosales und Ihr Komplize, noch immer auf freiem Fuss. Kopieren ist, wenn keine Urheberrechte verletzt werden nicht verboten. Nur der Verkauf als Original ist strafbar.

Gleich wie Rosales erging es 2011 in Deutschland dem  Fälscher Wolfgang Beltracchi, der zusammen mit seiner Frau und weiteren Komplizen  über Jahre Fälschungen von Werken der Künstler André Derain, Max Pechstein, Heinrich Campendonk und Fernand Léger auf den Markt brachten.  Im Jahr 2006 wurde echter Beltracchi  als ein angebliches Campendonk-Werk "Rotes Bild mit Pferden" für rund 2,9 Millionen Euro bei einem Auktionshaus ersteigert. Beltracchi wurde im Oktober 2011 zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt.
Im Mai dieses Jahres wurde wegen einer Beltracchi-Fälschung der weltbekannte Kunsthistoriker Werner Spiess – er hatte keinen Zweifel an der Echtheit des vermeintlichen Max-Erst-gemäldes „Tremblement de terre“ – zur Zahlung einer hohen Schadenersatzsumme verurteilt.  Immerhin gilt  Max Spiess, der dem Museum für moderne Kunst im Centre Pompidum vorstand, als der führende Experte für das Oeuvre von Max Erst.

Wie sagte doch der Berliner Kunsthändler Wolfgang Wittrock, der vor Jahren für die Dresdner Kunstsammlungen die Bronzefigur „Knieende“ von Lehmbruck auf einer New Yorker Auktion zurückerwarb, sinngemäss mit aller Härte:

„Bei falschen Werken  gehören immer zwei dazu – der Betrüger und der, der sich betrügen lässt.“

Autor: Angelo Steccanella

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